Mosko NEU KHV kompr
Copyright: Karl Heinrich Veith
Künstler:in
Mosko
Datierung
2015, in situ
Abmessungen
120 x 180 cm
Material
Sprühfarbe
Beschreibung
Hier ist der Landschaftsgarten „Paradies“ des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, wo Flora und Fauna sich ihr Terrain längst zurückerobert haben, besonders wild: Eine große Raubkatze lauert den Besucher:innen im Reservat des schwarzen Fisches auf, der hier im früheren Teerbecken gesichtet worden sein soll. Sie stammt vom Pariser Künstler Mosko, der dafür bekannt ist, die Großstadtmenschen in ihrem gewohnten Habitat unerwartet mit wilden Tieren zu konfrontieren: Ein Leopard schleicht in der Seitenstraße an der Wand entlang, eine Giraffe streckt ihren Hals zum Fenster in der ersten Etage und eine Gruppe verspielter Zebras tollt ausgelassen neben der Treppe zur Metro herum. Auf einen zweiten Blick erkennen wir diese exotischen Zeitgenossen als Graffiti im Schablonenstil oder Pochoir, wie man in Frankreich sagt. Liebevoll mehrfarbig gestaltet und detailliert ausgearbeitet, sind es realistische Nachahmungen ihrer lebendigen Vorbilder. Mosko macht die Straßen zu „Savanes Urbaines“. Im Dickicht der Städte – it's like a jungle sometimes… Die konzeptuelle Simplizität, die mit der kunstfertigen Ausführung einhergeht, gewährleistet große Offenheit in der Rezeption. Der Kunstkritiker kann den wildesten Konnotationen und tiefsinnigsten Interpretationen freien Lauf lassen, während ein Kind sich vielleicht ganz unvoreingenommen an der überraschenden Begegnung erfreut.
Robert Kaltenhäuser